Naïma Mazic | Patricia Carolin Mai | Reut Shemesh
PROBEBÜHNE EINS
Die Bühne wird zum Studio, die Stühle fliegen raus und zur Abrundung des Abends gibt’s Wasser und Wein für alle. So sieht das WerkstattformatProbebühne Eins aus, das schon oft eine Sneak Preview zu Projekten geboten sowie Wunderbares, Erstaunliches und Merkwürdiges zum Vorschein gebracht hat.
In einer neuen Ausgabe zum Jahresende geben die aktuellen Residenzchoreographinnen Patricia C. Mai, Naïma Mazic und Reut Shemesh nach den ersten Monaten am K3 Einblick in ihre laufenden Projekte, die sich damit beschäftigen, was eine große Gruppe von Menschen bewegt, wie Jazz und zeitgenössischer Tanz miteinander kommunizieren und wie körperliche Rituale Geschlechterrollen definieren. All das als Ausblick auf ihre Uraufführungen im Rahmen von TanzHochDrei im März 2019. Darüber hinaus zeigen wie immer auch Hamburger Choreograph*innen Ausschnitte aus ihrer aktuellen Probenarbeit und aus laufenden Recherchen.
Möchtest Du bei der Probebühne Eins Einblick in Deine aktuellen Arbeitsprozesse geben? Anfragen und Bewerbungen bis zum 05. November an tanzplan@kampnagel.de
Termine
Preis
5€
Hinweise
im Anschluss Gespräch bei Wasser & Wein
Wo
Kampnagel - P1
Naïma Mazic
ist Gründerin der n ï m company und des Vereins more2rhythm. Sie war Teil von danceWEB 2015 und dem Hip-Hop-Kontinuum von Jacob's Pillow. Sie studierte bei P.A.R.T.S., der Reykjavik Academy of Arts und am Wiener Konservatorium / MUK. Naïma fokussiert sich auf die Beziehung zwischen Tanz und Musik, vor allem basierend auf Rhythmus im Bereich des Jazz.
In der K3 Residenz 18/19 setzt Naïma Mazic ihre Beschäftigung mit dem Verhältnis von Tanz und Jazzmusik fort. Sie untersucht, wie sich Rhythmus im Tanz manifestiert und wie Tänzer*innen musikalisch unabhängiger sein können. Durch die Arbeit mit Polyrhythmen möchte Naïma Zeit verlangsamen und beschleunigen und Tanz und Musik in dieser Konfrontation kommunizieren lassen. Ihre Fragestellung beinhaltet: Wie können Eigenschaften von Jazz im Tanz angewendet werden? Wie kann ein Puls von Tänzer*innen und Musiker*innen geteilt werden? Was macht Bewegung ansteckend?
(Stand: 2018)
Patricia Carolin Mai
Patricia Carolin Mai produziert als Tänzerin und Choreographin Bühnenstücke mit Produktionsstandort auf Kampnagel und am K3 - Hamburg, am LOFFT - DAS THEATER Leipzig und am Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr. Im Fokus ihrer choreographischen Arbeit steht die Untersuchung des Körpers als zentralen Speicher von Erinnerungen. 2016 - 2019 entwickelte sie ihre Trilogie über "Körper in Extremzuständen" mit den Stücken Ready to Snap (2016), Balagan Body (2018) & HAMONIM (2019). Im Sommer 2019 folgte sie der Einladung der Ninety9 Art Company nach Seoul in Korea und arbeitete in GAL-GAL zur Selbstermächtigung von Frauen in der koreanischen Gesellschaft. Für diese Arbeit wurde sie mit dem "International Choregraphy Award Goyang 2020" ausgezeichnet. 2020 erforschte sie in dem 12monatigen solistischen Selbstexperiment KONTROL die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit und hinterfragt dabei kulturelle Normierungen von Körper und Geschlecht. Sie choreographierte ASTERISM (2021) und ANIMA (2022) des multimedialen Komponisten Alexander Schubert sowie das Gruppenstück OR (2022) für die Company des Leipziger Tanztheaters. Für die Jahre 2020 - 2023 hat Patricia Carolin Mai die Konzeptionsförderung der Stadt Hamburg erhalten und setzt mit WAHN, UND SO KAMEN WIR ZUSAMMEN und RAUSCH. Eine Revision (AT) ihre Arbeit zum Thema "Praktiken der Gemeinschaft" fort. 2023 wird sie, gemeinsam mit 100 Teilnehmer*innen und in Koproduktion mit Kampnagel und K3, einen Blick auf die Geschichte der Tanzwut wagen und die Trilogie komplettieren.
(Stand: 2023)
Reut Shemesh
studierte Choreographie bei ArtEZ und absolvierte einen Master an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Neben ihrer künstlerischen Arbeit unterrichtet sie Choreographie an unterschiedlichen Universitäten. Shemeshs künstlerisches Spektrum reicht von zeitgenössischer Choreographie über Experimentalfilm bis hin zu Poesie. Ihre Arbeiten wurden an vielen Häusern und Festivals präsentiert.
In der K3-Residenz 18/19 hat sich Reut im Hinblick auf repetitive körperliche Rituale, und soziale Manifestationen mit Fragen zur Identität Hasidischer Frauen beschäftigt, ihren Geschlechterrollen und persönlichen Biografien. Im Zuge des Prozesses des Inkorporierens solcher Rituale in eine zeitgenössische Praxis hat Reut verschiedene Arbeitsmittel wie Re-Enactment, Fotografie und Interviews verwendet. Ziel ihres Projekts war die Schaffung eines zeitgenössischen Gruppenwerkes mit zeitgenössischen Tänzer*innen und orthodoxen Frauen aus der lokalen Community.
(Stand: 2018)
Termine
Preis
5€
Hinweise
im Anschluss Gespräch bei Wasser & Wein
Wo
Kampnagel - P1