RESIDENZCHOREOGRAPH*INNEN 2025/26

K3 RESIDENZ

Jede Spielzeit sind drei internationale Choreograph*innen während acht Monaten zu Gast am K3. Hier forschen und tanzen sie, nutzen die Studios und als Abschluss zeigen die Choreograph*innen jeweils im März drei neu entstandene Stücke im Rahmen des Festivals TanzHochDrei. Mehr Informationen zum Residenzprogramm gibt es hier. 

Während der Spielzeit 2025/2026 sind Gry Tingskog, Inka Romani und Rhys Dennis in Hamburg.

  • Gry Tingskog lebt zwischen Berlin und Stockholm lebt und arbeitet kollaborativ an Performances, unterrichtet, organisiert, schreibt, gestaltet Lichtdesign und Dramaturgie. Grys Arbeiten verbinden Tanz, Dunkelheit, Textilskulpturen, Technologie und Programmierung, um multisensorische, immersive Erlebnisse zu schaffen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage, wie choreographische Parameter in Objekten gespeichert und durch Berührung statt durch Sprache vermittelt werden können. Gry hat einen MA in Choreographie und Performance (ATW Gießen) und einen BA in Tanz (DOCH Stockholm).
    Bei K3 kombiniert Gry Technologie und Spiritualität, um Formen der Wahrsagerei im digitalen Zeitalter zu erforschen. They wird eine Fake Astrology und eine Oracle Machine als performative Werkzeuge entwickeln, um mit dem Unbekannten zu kommunizieren. Fake Astrology untersucht Satelliten in einem künstlichen Nachthimmel und die Oracle Machine spekuliert über (un)mögliche Zukünfte, die durch Technologie erzeugt werden. Zusammen mit einer künstlichen Intelligenz werden sie eine Performance für interaktive E-Textil-Skulpturen und Tänzer schaffen.

  • Inka Romani ist eine Choreographin aus Valencia, deren Arbeit Bewegung und künstlerische Forschung durch einen interdisziplinären Ansatz miteinander verbindet. Ihre Praxis untersucht die Schnittstelle zwischen Tradition, Folklore und zeitgenössischem Tanz und befasst sich mit Vorstellungen von Identität, Gemeinschaft und den Spannungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Inka hat einen Abschluss in Kommunikationswissenschaften von der Universität La Rioja und hat ihre Ausbildung am Centre National de Developpement Choregraphique de Toulouse fortgesetzt.
    Während ihrer Residenz bei K3 setzt Inka ihre Recherche zu verkörperter Erinnerung, dokumentarischen Praktiken, historischem Trauma und kultureller Identität in postdiktatorischen Gesellschaften fort. Ihr Projekt bezieht sich auf das Regime der spanischen Diktatur (1939-1975) und die Gewalt, die Frauen und queeren Körpern angetan wurde. Ihre Arbeit unterstützt zeitgenössischen Initiativen, die ausgelöschte Kulturgeschichten zurückgewinnen und marginalisierte Narrative durch choreographische Praxis beleuchten wollen.

  • Rhys Dennis ist Choreograph, Tänzer und Lehrer aus London. Seine Bewegungssprache hat ihre Wurzeln im Hip-Hop und im zeitgenössischen Tanz. Er arbeitet interdisziplinär und kooperiert international mit Künstler*innen aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater, Film, Fotografie und Museen. Rhys ist Mitbegründer der Tanzkompanie Fubunation, deren Ziel es ist, People of Colour im zeitgenössischen Tanz sichtbar zu machen. Er studierte an der Northern School of Contemporary Dance und schloss sein Studium an der London Contemporary Dance School (The Place) mit einem BA(Hons) ab.
    Während der Residenz bei K3 wird Rhys das Projekt Feasts of Discord weiterentwickeln – eine choreographische Auseinandersetzung mit Familienkrisen in karibischen Familien. Dazu wird er sich mit der Schnittstelle von Physical Storytelling und Charakterentwicklung beschäftigen, um aus alltäglichen Erfahrungen von Menschen aus der Arbeiterklasse packende, von Bewegung getriebene Erzählungen zu machen.

INTERNATIONALER AUSTAUSCH

Mit diversen Partnerorganisationen aus der ganzen Welt entwickelt K3 Austauschformate für Choreograph*innen: Für jeweils einen Monat wechseln Choreograph*innen und Tanzschaffende aus Hamburg und aus dem Ausland ihren Arbeitsort. Begleitet werden die Austauschformate durch digitale Workshops und Vernetzungstreffen. Mehr Informationen zu den Austauschformaten gibt es hier.

Während der Spielzeit 25/26 gibt es Austausche mit NAVE in Santiago de Chile in Chile, dem Centre de Création O Vertigo (CCOV) in Montréal, Kanada sowie dem Dance Nucelus in Singapur. Darüberhinaus kommen internationale Choreograph*innen nach Hamburg in Kooperation mit Pro Helvetia Schweiz, der New Italian Dance Platform (NID) in Italien und dem ERA Center in Kampala, Uganda. Alle Choreograph*innen aus dem Ausland sind im August am K3. Das sind: Jorge Volpi, Frederique PAX Dumas, Soraya Leila Emery, ashleyho+domeniknaue, Gennaro Lauro und Walter Ruva. Die Hamburger Choreograph*innen Venetsiana Kalampaliki, Fernanda Ortiz und Rykena/Jüngst sind im Oktober/September bei den jeweiligen Gastorganisationen.

 K3 x  NAVE (AUGUST-NOVEMBER)

  • Jorge Volpi Bravo ist Performer, Choreograf und Forscher im Bereich der Darstellenden Künste. Mit einem Hintergrund in Anthropologie (UCT) hat er Projekte wie Variations, Matter und Natural state – dance for early childhood realisiert und in verschiedenen Kollektiven als Performer, Dokumentarist und Autor gearbeitet. Seine Arbeit bewegt sich zwischen Performance, Reflexion und Vermittlung.

  • Fernanda Ortiz ist freischaffende Tänzerin und Choreographin. In ihrer ku?nstlerischen Praxis zwischen der darstellenden und bildenden Kunst stehen der Mensch, seine Wahrnehmung, seine Bewegungen und sein Körper in Beziehung zu sozialgesellschaftlichen Phänomenen im Fokus. Seit 2019 leitet sie den K3 Jugendklub. Sie ist Teil des Projekts Dance Well und möchte mit ihrem Kurs Tanz zu Menschen und an Orte bringen, wo er nicht so üblich ist.


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K3 x  CCOV MONTRÉAL (AUGUST-NOVEMBER)

  • Frederique PAX Dumas ist Choreographin und Performerin aus der Streetdance-Community. In ihrer interdisziplinären Praxis verbindet sie improvisationsbasiertes Bewegungsvokabular mit Bildender Kunst, Film und digitalen Medien. Sie ist Gründerin von A.MUSE, HYBRID(X) und Free Form Lab – Plattformen für künstlerisches Experiment und Austausch.

  • Venetsiana Kalampaliki arbeitet als Tänzerin und Choreographin im Bereich der darstellenden Künste zwischen Hamburg und Athen. Sie ist Absolventin der Nationalen Griechischen Tanzschule, der Universität Athen und der Hochschule für Bildende Künste Athen. Ihre interdisziplinäre Arbeit verbindet Text, Stimme und Bewegung und konzentriert sich auf den Körper in soziopolitischen Kontexten der Zugänglichkeit und Inklusion. Ihre Arbeiten wurden auf Festivals wie dem Holland Dance Festival und Onassis Stegi gezeigt. Sie hat unter anderem mit Rimini Protokoll, Jenny Beyer, Antje Velsinger, Anna Konjetzky, Lenio Kaklea und Iris Karayan zusammengearbeitet.

Gefördert durch:
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PRO HELVETIA SCHWEIZ (AUGUST)

  • Soraya Leila Emery, Schweizerisch-marokkanische Choreographin und Tänzerin mit Sitz in Zürich. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit weiblicher Lust – damit, was Lust bedeutet, wie sie verkörpert werden kann und wie sie bestehende Narrative rund um Sexualität, Selbstbestimmung und Empowerment herausfordert. Aus feministischer Perspektive beleuchtet sie außerdem die Darstellung des arabischen Frauenkörpers sowie die Weitergabe kultureller Identität.

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KOOPERATION MIT DANCE NUCLEUS SINGAPORE (AUGUST-SEPTEMBER)

  • ashleyho+domeniknaue sind ein Zusammenspiel aus Gliedmaßen und Herzen. Ihre künstlerische Praxis bewegt sich zwischen Tanz, Poesie, Musik, Grafikdesign und Szenografie – immer auf der Suche nach einer Sprache der Verletzlichkeit, des Spiels und ökologischen Denkens. Das Duo lebt in Amsterdam, wird von Dansateliers Rotterdam unterstützt und ist assoziierter Teil von Dance Nucleus in Singapur.

  • Carolin Jüngst & Lisa Rykena arbeiten seit 2016 als künstlerisches Duo zwischen den Städten Hamburg und München. In ihren Tanzproduktionen streifen sie durch Striplokale, Varietétheater der 20er Jahre, Ovids Metamorphosen oder queere Comic-Conventions und lassen Meerjungfrauen, She Hulks, expressive Arien, samtene Bühnen und Marmor-Daunenjacken aufeinandertreffen. Seit 2019 beschäftigen sie sich zudem intensiv mit Teilhabe und Access in Tanz und Theater. Sie arbeiten selbst als Audiobeschreiber*innen und als Audiodeskriptions-Berater*innen im Bereich Tanz, Theater und Performance. Sie bieten Workshops zu künstlerischer
    Audiodeskription an und integrieren Access-Mittel wie Audiodeskription künstlerisch in ihre Stücke.

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KOOPERATION MIT NEW ITALIAN DANCE PLATFORM (AUGUST)

  • Gennaro A. Lauro ist ein italienischer Choreograf, Performer und Übersetzer. Seine künstlerische Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle von Identität, Männlichkeit, Philosophie und Sprache.

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KOOPERATION MIT ERA CENTER KAMPALA (AUGUST)

  • Walter Ruva ist Tänzer, Choreograf und Lehrer aus Uganda mit über 20 Jahren Erfahrung. Seine Arbeiten verbinden traditionelle ugandische und afrikanische Tänze mit weltweiten Einflüssen und entwickeln daraus eine eigenständige choreografische Sprache – geprägt von kultureller Erinnerung, Gemeinschaft und Neugier. Als feste Größe der ugandischen Tanzszene engagiert er sich aktiv für junge Künstler*innen und schafft zugängliche Räume für künstlerische Entwicklung.