RESIDENZCHOREOGRAPH*INNEN 2022/23
ENG KAI ER
Eng Kai Er ist Choreographin und Performerin aus Singapur. Dort erhielt sie Unterstützung vom The Substation's Directors' Lab und war Associate Artist bei TheatreWorks. Außerdem war sie die Gründerin und Hauptverantwortliche des experimentellen Performance-Studios Make It Share It. In Gießen studierte sie am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft den MA Choreographie und Performance. Sie interessiert sich für Sport, Intimität und Berührung. Während der K3-Residenz wird Eng Kai Er an ihrem neuen Projekt Fair Enough arbeiten. Fair Enough ist ein Versuch, sich mit dem Begriff der Arbeit auseinanderzusetzen. Während des Forschungsprozesses wird die Choreographin historisch und autobiografisch in das Thema eintauchen. Reale Perspektiven auf Arbeit und Konsequenzen der Arbeit werden untersucht und Wunschvorstellungen und spielerische Herangehensweisen an das Konzept von Arbeit erdacht.
ALOALI'I TAPU
Aloali'i Tapu ist ein samoanischer Bühnen-, Design- und Tanzkünstler aus Neuseeland. Als Mentor und Jugendarbeiter war er in der Streetdance-Gemeinschaft aktiv und leistete gemeinnützige Arbeit. Er studierte zeitgenössischen Tanz an der UNITEC (NZ). Tapus Zusammenarbeit mit dem in Berlin lebenden Choreographen Christoph Winkler führte zum Sieg in der Kategorie "Bester Tänzer" beim "Faust"-Preis für ihr Bio-Pic-Solo Urban Soul Café. Er ist Mitbegründer der Ta'alili Dance Company, die einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung des zeitgenössischen Tanzes in Neuseeland hatte. Bei seinen eigenen Produktionen arbeitet er mit Künstler*innen aus dem pazifischen Raum zusammen, die spezialisiert in Street- und island Dance sind.
Während des K3-Aufenthalts wird Aloali'i Tapu seine Identität innerhalb der Tanzszene erforschen und dekonstruieren. Sein Interesse liegt darin, seine Forschungen darüber fortzusetzen, dass er aufgrund seines Aufwachsens in einem samoanischen Elternhaus, seines Aussehens und seiner Sprache innerhalb der Tanzgemeinschaft als "anders" bezeichnet wird. In Hamburg wird sich seine Arbeit darum drehen, diasporische Gemeinschaften, die unter dieses Urteil fallen, zu verbinden.
ENAD MAROUF
Enad Marouf ist ein syrisch/deutscher Performance- und Videokünstler, der in Berlin lebt. Er hat einen MA in Choreographie und Performance vom Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen/Frankfurt. Seine Soloarbeiten und Kollaborationen wurden u.a. auf der Athen Biennale, dem Kunstenfestivaldesarts Brüssel, in den Sophiensaelen Berlin, dem Centre culturel Francais de Damas, der Tate Modern London, dem Art institute of Chicago und der Shedhalle Zürich gezeigt.
Maroufs Arbeit beschäftigt sich mit queerer Intimität, Verlust und Erinnerung. Da er queere Gesten und Sprache nicht nur als Verhalten, sondern als Handlung begreift, kreist seine Arbeit um Körper und Text. Während seines Aufenthalts bei K3 möchte er eine Praxis der Fragmentierung entwickeln, mit Fokus auf Erinnerungen und deren Zeitlichkeit und darauf, wie Erinnerungen durch Text, Geste und Bild verkörpert werden.